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Klimaschutz

Klimaschutz umfasst alle Maßnahmen, die der globalen Erwärmung entgegenwirken, sie verhindern oder ihre Folgen abschwächen.

Wesentliche Klimaschutzmaßnahmen im Bereich Verkehr sind unter anderen die Verkehrsvermeidung, die Verlagerung hin zu umweltfreundlichen Verkehrsträgern wie dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder Schienengüterverkehr (SGV), der Einsatz erneuerbarer Energien, der Ersatz von fossilen Kraftstoffen, die Nutzung neuer Antriebstechnologien sowie die Steigerung der Energieeffizienz.

Im Fokus des Klimaschutzes stehen Bemühungen, die Emission von Treibhausgasen wie Kohlenstoffdioxid (CO₂), Methan (CH₄), Distickstoffmonoxid (Lachgas, N₂O), Fluorkohlenwasserstoffe und Schwefelhexafluorid (SF₆) zu vermeiden oder zu vermindern.

2010 verursachte der Energieverbrauch rund 80 Prozent der Treibhausgasemissionen. Rund 28 Prozent des gesamten Endenergieverbrauchs wurden dabei für Verkehrszwecke eingesetzt. Auf den gesamten Straßenverkehr entfielen 2009 mehr als 80 Prozent der Verkehrsleistung und der für Mobilitätszwecke eingesetzten Energie. Gemäß der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung soll daher der Endenergieverbrauch im Verkehrsbereich im Vergleich zum Jahr 2005 bis 2020 um rund 10 Prozent und bis 2050 um rund 40 Prozent gesenkt werden – und das bei einem Güterverkehrswachstum von 63 Prozent (Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie).

Der ÖPNV ist Klimaschutz per se: Die Nutzung von Bussen und Bahnen anstelle von Pkw und Lkw spart bundesweit zirka 15 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr. Das entspricht ungefähr dem, was eine Stadt wie Hamburg mit ihren Haushalten, dem Verkehr und der Industrie im Jahr emittiert. Wer Busse und Bahnen nutzt, reduziert klimaschädliche Emissionen und schützt damit die Umwelt. Bundesweit verursacht der ÖPNV im Vergleich zum Pkw durchschnittlich nur die Hälfte der CO₂-Emissionen. Güterbahnen produzieren pro Tonne und Kilometer weniger als ein Viertel der CO₂-Emissionen eines Lkw. Die Verkehrsverlagerung auf den ÖPNV bzw. von Gütern auf die Schiene muss daher wesentlicher Bestandteil der Verkehrspolitik sein.

 

 

 

Auch alternative Energien werden für Busse und Bahnen immer wichtiger: Verkehrsunternehmen nutzen Fahrstrom aus erneuerbarer Energie und bauen ihren bestehenden Klimaschutzvorteil damit weiter aus. So fahren z. B. die Straßenbahnen in Darmstadt, Freiburg und Ulm sowie die S-Bahn in Hamburg mit Ökostrom. Die S-Bahn Hamburg spart durch Ökostrom aus Wasserkraft 60.000 Tonnen CO₂ pro Jahr. Im Schienengüterverkehr bietet beispielsweise DB Schenker Rail seinen Kunden CO₂-freie Transporte an. Der dafür eingesetzte Ökostrom wird von DB Energie zusätzlich beschafft und direkt ins Bahnstromnetz eingespeist. Er stammt zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen aus Deutschland.

Weitere Maßnahmen zum Klimaschutz sind der Einsatz und die Förderung neuer Antriebstechnologien wie z. B. Brennstoffzellen oder Hybridantrieb. Schon heute bereiten sich die Verkehrsunternehmen zusammen mit der Industrie auf eine Zukunft vor, in der Mineralöl zu wertvoll sein wird, um es weiterhin in konventionellen Motoren zu verbrennen. Erfolgreich im Praxistest waren unter anderem Brennstoffzellenbusse, die mit Wasserstoff betrieben werden, oder der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen auf pflanzlicher Basis. Wasserstoff fällt zwar in begrenzten Mengen in der chemischen Industrie an, ein flächendeckender Einsatz des sauberen Treibstoffes ist ökologisch allerdings erst sinnvoll, wenn seine Erzeugung mittels regenerativer Energieträger erfolgt.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) begleitet die Entwicklung und Erprobung alternativer Antriebstechnologien mit einer Studie, die den Lebenszyklus des Busses und der Kraftstoffgewinnung ganzheitlich einbezieht. Sie vergleicht unter anderem lokale und globale Emissionen, Geräuschemissionen und den Energieverbrauch von derzeit bekannten Antriebstechniken. Die Studie gibt Hinweise und Entscheidungshilfen, welche Antriebskonzepte unter welchen Rahmenbedingungen nachhaltig sind. Sie lässt auch erkennen, dass der optimierte konventionelle Antrieb noch geraume Zeit eine wichtige Rolle spielen wird.

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Weiterführende Literatur

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: Energiekonzept für eine umweltschonende, zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung, 2010

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