Site

Nutzen-Kosten-Analyse

Die Nutzen-Kosten-Analyse (NKU) ist ein Instrument zur Bewertung einer Maßnahme – der Investition. Sie misst, ob der Aufwand (die Kosten) oder der Ertrag (der Nutzen) überwiegt.

Die NKU für Investitionen in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) berücksichtigt nicht nur die wirtschafltichen Auswirkungen für das Verkehrsunternehmen, sondern auch volkswirtschafltiche, gesamtgesellschaftliche und umweltökonomische Folgen. Auf diese Weise wird die gesamtwirtschaftliche Rentabilität einer Investition ermittelt. Die Verfahrensanleitung zur standardisierten Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen des ÖPNV (Standardisierte Bewertung) beschreibt ein im ÖPNV regelmäßig angewendetes Verfahren zur Ermittlung von gesamtwirtschaftlichen Nutzen und Kosten.

Die Standardisierte Bewertung geht stufenweise vor. Zunächst werden die Auswirkungen in ihren originären Größen ermittelt. Diese liegen dann bereits in Geldeinheiten (monetär) vor oder können mit etablierten Verfahren in Geldeinheiten umgerechnet (monetarisiert) werden. Hierdurch lassen sich verschiedene Effekte wie etwa Reisezeitgewinne für die Verkehrsteilnehmer, Verringerung von Luftschadstoffen und Klimagasen oder Verbesserung der Verkehrssicherheit mit den Investitionen und Betriebskosten vergleichen. Maßnahmen des Bundesverkehrswegeplans z. B. für den Schienenpersonenfern- und Schienengüterverkehr werden mit einem ähnlichen Bewertungsverfahren einer Nutzen-Kosten-Analyse unterzogen.

Allein für die gesamtgesellschaftlich sinnvollen Maßnahmen, deren Bewertung einen Nutzen-Kosten-Faktor größer eins ergeben hat, sind in den nächsten Jahren real jeweils mindestens 1,65 Milliarden Euro notwendig.

Der Öffentliche Verkehr (ÖV) erbringt großen Nutzen für die Gesellschaft:

  • Mobilität von Personen und Gütern, Versorgungssicherheit, Standortattraktivität, soziale Teilhabe und Lebensqualität für die Nutzer;
  • im Vergleich zum Individualverkehr eine höhere Sicherheit, weniger Energieverbrauch und Klimaschädlichkeit, geringerer Flächenverbrauch, weniger Lärm;
  • sichere, disperse Arbeitsplätze, lokale Investitionen, beschäftigungsintensive Dienstleistungen.

Durch allgemein anerkannte Bewertungsverfahren wird ein Teil dieser Nutzen quantifiziert und z. B. bei Investitionsentscheidungen zur Begründung der gesamtgesellschaftlichen Vorteilhaftigkeit von ÖV-Investitionen herangezogen – oft aber nur zur Rangreihung von ÖV-Investitionen untereinander und nicht zur politischen Entscheidung über die Allokation von Mitteln.

In Deutschland gibt es einige Ansätze, die dies versuchen zu ändern. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) und auch einige Verkehrsunternehmen haben in diversen aktuellen Studien gute Ansätze geliefert, um den volkswirtschaftlichen Nutzen des ÖV politisch eingängig darzustellen.

Downloads