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Schienengüterverkehr (SGV)

In der Sparte Schienengüterverkehr (SGV) des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) sind über 200 Unternehmen organisiert. Im Jahr transportieren die Bahnen in Deutschland fast 600 Mio. Tonnen Güter auf der Schiene. Müssten diese Güter auf der Straße bewegt werden, wären werktäglich rund 77.000 voll beladene Lkw zusätzlich unterwegs.

Verkehrsleistung: Die Unternehmen im öffentlichen Schienengüterverkehr in Deutschland fahren weit über 100 Mrd. Tonnen-km jährlich. Verschiedene Prognosen rechnen mit einem Zuwachs der Verkehrsleistung im SGV von ca. 70 Prozent bis zum Jahr 2025 (EU-weit).

Energiebilanz: Pro Tonnen-km emittiert der deutsche Schienengüterverkehr nur ca. 22 Gramm CO2. Das sind fast 80 Prozent weniger als beim Lkw (94 g/Tonnen-km). Seit dem Jahr 2000 sind im SGV die CO2-Emissionen um 26 Prozent und der Energieverbrauch (kWh/Tonnen-km) um 29 Prozent gesunken. Und das trotz zunehmender Transportmengen.

Laut Prognose des Bundesverkehrsministeriums wird der Straßengüterverkehr bis zum Jahr 2030 um weitere 40 Prozent wachsen.Dann wird der Stau vor allem auf den Autobahnen in den Ballungsräumen zum Dauerzustand – es sei denn, Güterzüge entlasten dieStraßen und tragen zur Sicherung von Mobilität und Logistik im deutschen Straßennetz bei.
Die Verkehrsverlagerung auf den ÖPNV bzw. von Gütern auf die Schiene muss daher wesentlicher Bestandteil der Verkehrspolitik sein.
 
 

Gemeinsam mit den deutschen Güterbahnen ermittelte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), dass die Aufwendungen für den Schienengüterverkehr in Deutschland auf Unternehmensseite gegenüber dem Jahr 2010 bis 2015 um etwa 27 Prozent steigen werden. Ursache für die stark zunehmenden Kosten sind verschiedene Faktoren wie steigende Infrastrukturentgelte oder Nachrüstungskosten an Lokomotiven, die im Zuge der Harmonisierung der europäischen Zugsicherungssysteme anfallen. Ein besonders starker Anstieg ist vor allem bei den Energiekosten und bei den Kosten für die lärmmindernde Umrüstung der Güterwagen zu erwarten.

Ausgehend vom Jahr 2010 werden die Schienengüterverkehrsunternehmen in der Prognose im Jahr 2015 neun Prozent höhere Energiekosten und acht Prozent höhere Lärmminderungskosten zu tragen haben. Diese Kostenentwicklungen werden in den nächsten Jahren die Wettbewerbsfähigkeit der Güterbahnen und Transportmärkte vor schwierige Herausforderungen stellen.

Der VDV und die deutschen Güterbahnen appellieren daher an Bund und Länder, dass

  • Spielräume als Eigentümer von Infrastrukturunternehmen genutzt werden,
  • eine angemessene Finanzierung der Eisenbahninfrastruktur sichergestellt wird,
  • eine marktgerechte Ausgestaltung der europäischen Vorgaben für die Interoperabilität und deren Umsetzung gewährleistet wird.

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